Oralchirurgische Eingriffe
Entfernung von Weisheitszähnen
Die Weisheitszahnentfernung kann notwendig werden, wenn diese
• nicht genug Platz im Kiefer haben
• die Wurzeln angrenzender Zähne beschädigen
• dafür verantwortlich sind, dass sich andere Zähne verlagern oder schräg wachsen
• im Kiefer komplett oder teilweise verdeckt sind und Entzündungen im Knochen hervorrufen können
• zu Zahnverschiebungen führen oder
• kieferorthopädische Behandlungen negativ beeinflussen
Die Entfernung wird meist unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Ist der Zahn komplett herausgewachsen und seine Wurzeln sind relativ gerade, kann er wie jeder andere Zahn gezogen werden. Falls er tief im Kiefer verblieben, gekippt oder verdreht ist oder seine Wurzeln stark gekrümmt sind, wird eine operative Entfernung notwendig.
Das Entfernen von Weisheitszähnen ist oft die beste Methode, um Entzündungen, Komplikationen und Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Wie bei allen Eingriffen können dabei Beschwerden nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Diese werden aber durch eine moderne Operationstechnik sowie eine gute Vor- und Nachsorge deutlich verringert.
Wurzelspitzenresektion
Wenn eine Entzündung an der Wurzelspitze nicht abheilt, stellt die Wurzelspitzenresektion meist die letzte Möglichkeit dar, einen Zahn zu erhalten. Sie wird auch ergänzend zu einer Wurzelkanalbehandlung durchgeführt, wenn die vollständige Reinigung der Wurzelkanäle nicht möglich ist, zum Beispiel, weil sie zu stark gekrümmt sind.
Dabei werden die Wurzelspitze und das umliegende entzündete Gewebe im Kieferknochen chirurgisch entfernt. Heilt die Entzündung vollständig aus, können sie allerdings noch lange Jahre erhalten bleiben.
Nicht in jedem Fall ist eine Wurzelspitzenresektion empfehlenswert. Manchmal ist es sinnvoller, den Zahn zu entfernen und ein Implantat oder einen anderen Zahnersatz einzufügen. Zu den möglichen Alternativen erfolgt eine umfassende Beratung.
Wusssten Sie schon?
Weisheitszähne, auch als "dritte Molaren" bekannt, sind die letzten Backenzähne im menschlichen Gebiss. In der Regel brechen sie erst zwischen dem 17. und 25. Lebensjahr durch, obwohl dies bei einigen Menschen auch später oder überhaupt nicht geschieht. Jeder Mensch hat normalerweise vier Weisheitszähne – jeweils einen in jedem Quadranten des Mundes (oben rechts, oben links, unten rechts, unten links).
Diese Zähne werden oft als "Weisheitszähne" bezeichnet, weil sie normalerweise erst im Erwachsenenalter durchbrechen, wenn eine Person vermeintlich "weiser" ist. In der Vergangenheit hatten Menschen möglicherweise größere Kiefer, und Weisheitszähne könnten notwendig gewesen sein, um die Kaukapazität zu erhöhen. Mit der Zeit haben sich jedoch die Ernährungsgewohnheiten und die Evolution verändert, was dazu geführt hat, dass viele Menschen nicht genug Platz in ihren Kiefern für die korrekte Ausrichtung der Weisheitszähne haben.
Häufig treten Probleme mit den Weisheitszähnen auf, wenn sie nicht genügend Platz haben, um normal zu wachsen, was zu Schmerzen, Entzündungen, Kieferverlagerungen oder anderen Zahnproblemen führen kann. In solchen Fällen empfehlen Zahnärzte oft die Entfernung der Weisheitszähne.